Freitag, 25. Januar 2013

Vermittlungsversuche der Arbeitsagentur


Hallo liebe Leser und Besucher, heute möchte ich mal ein wenig aus meinen Leben erzählen und mein Statement abgeben. Heute bekam ich Post aus einer Agentur für Arbeit. Ich habe eine Einladung zu einer  Bewerbermesse erhalten. Die Bewerbermesse ist in einer deutschen Großstadt, die weit von hier entfernt ist. Dieser Umstand ist nicht besonders schlimm für mich. Dann las ich die Einladung weiter und las folgenden Text:
„ Die XY GmbH stellt 10 neue kaufmännische Mitarbeiter ein“

Oh weh, gerade die XY GmbH von der ich Gehört habe, dass sie ihre Angestellten nicht richtig entlohnt und scheiße behandelt. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt also habe ich das mächtige Orakel Google befragt, ob es nicht verwertbare Mitarbeiterinformationen gibt. Und Google antwortete mir.
Viele Mitarbeiter werden unterdurchschnittlich bezahlt. Es muss in Schichten gearbeitet werden, Mehrarbeit ist an der Tagesordnung und die Vorgesetzten behandeln ihre Mitarbeiter wie Sklaven.

Na toll, da hab ich mir ja was vorgenommen. Erschwerend ist auch der Zustand das es keine guten Zuganbindungen zur Stadt (80 km Entfernung gibt). Gearbeitet wird von 6 – 24 Uhr, wobei mein letzter Zug um 22:00 Uhr fährt. Also kann ich das Schichtsystem nicht abdecken. Zudem kommt noch die Monatsfahrkarte die 300,00 EUR/mtl. kostet. Bei einem verdienst von 1200,00 EUR brutto/mtl. bleiben also 905,00 EUR netto. Abzüglich der Fahrkosten bleiben 605,00 EUR. Für dieses Geld werde ich nicht arbeiten gehen und ein Umzug ist auch nicht zu bezahlen, nicht in meiner momentanen Situation auf die ich nicht eingehen möchte.

Ich hoffe dass auf dieser Bewerbermesse mehr als nur die XY GmbH ist die zudem besser bezahlen und bessere Arbeitszeiten bieten. Zum Glück sind Arbeitsverträge eine Sache von Verhandlungen. Ich habe nicht umsonst 3 Ausbildungsjahre als kaufmännische Fachkraft hinter mir. Also werde demzufolge auch meinen Tariflohn verlangen. Dieser liegt bei 1.850,00 EUR brutto/mtl. Ich bin mir sicher dass die XY GmbH da nicht mitspielt und ich so aus der Sache rauskomme.

Nebenbei: Meine letzte Anstellung habe ich verloren da ich mir keinen Umzug leisten konnte, und mir die Agentur nicht geholfen hat. Nicht mal mehr ein zinsfreies Darlehn beim Jobcenter habe ich bekommen.

Allgemeines Statement zu Bewerber- und Bildungsmessen

 Wie oben beschrieben kann ich der Schichtarbeit nicht nachkommen. Für einen Umzug fehlt mir das Geld. Die Sachlage ist meinen Sachbearbeitern durchaus bekannt. Warum bekomm ich denn überhaupt so eine Einladung? Für mich ergibt das absolut keinen Sinn. Diese Bewerbermessen haben so oder so keinen Sinn. Warum? Nun schauen wir uns mal den Aufbau einer solchen Messe an.
Viele verzweifelte Menschen suchen Arbeit. Entweder wurden sie gegen ihren Willen dazu verdonnert oder die Not ist groß. Bei einer solchen Bewerbermesse sind überwiegend Zeitarbeitsfirmen und private Arbeitsvermittler vertreten. Nur am Rande treten richtige ernsthafte Unternehmen auf.  Alle Unternehmen auf dieser Messe haben nur ein Ziel:
Billige, arbeitswillige und qualifizierte Arbeitskräfte zu finden. Vor allem das Argument BILLIG steht hierbei im Vordergrund. Des Weiteren werden Menschen zu diesen Messen eingeladen, ohne auf persönliche Situationen Rücksicht zu nehmen.  Menschen die Beispielsweise:

Kein Geld für einen Umzug aufbringen können
Keiner Schichtarbeit nachgehen können
Bei denen es einen Pflegefall gibt
Nicht Mobil sind ect.

Einige von euch werden jetzt denken „Will der überhaupt arbeiten gehen?“
Die Antwort ist JA! Ich will Arbeiten gehen, jedoch nur unter bestimmten Voraussetzungen.
Klar, man kann es nicht jeden recht machen. Dennoch vertrete ich die Ansicht:
Arbeit muss sich lohnen! Es kann nicht pauschal entschieden werden welche Arbeit für welche Menschen zumutbar ist. Wir Menschen sind Individuen und keine Maschinen. Daher kann es im Gesetz NICHT geklärt werden, was zumutbar ist und was nicht. Solang wir als Gesellschaft das nicht verstehen, wird es immer wieder Menschen geben, die unter diesen Bedingungen untergehen.

3 Kommentare:

  1. Das klingt ja nicht gerade nach einem Traumjob.. und eine 300€ teure Fahrkarte? :o Wie lange wärst du denn dann jeden Tag unterwegs?

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  2. 1h 30 Minuten bin ich dann unterwegs und muss um 4:00 uhr aufstehen damit ich um 7:00 uhr an der ARbeit bin

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  3. Krass. Also ich bin ja prinzessinnenmäßig in dem Punkt, ich würde nicht 1 1/2 Stunden fahren und lange nicht um 04:00 Uhr aufstehen oO Mir reichts dass ich bei Frühschicht schon um 6 Hochmuss ^^

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